Meine Zeit in Steinenberg, also eher auf dem Land, begann mit einer intensiven Renovierung einer Wohnung, die richtig verratzt war. Es wurde dort sehr viel Geraucht, dazu gab es einen abgeranzten Teppichboden und überall diese hübschen Nachtspeicheröfen. Dennoch nahm ich diese Wohnung mit Kusshand, weil ich sonst obdachlos geworden wäre und so zog ich in einen kleinen Nebenraum, damit ich die Wohnräume renovieren konnte.
Die Tapeten, die nach kaltem Zigarettenrauch rochen, mussten runter. Dabei überkam mich so manches Mal der Ekel, wenn die Flüssigkeit, die zum die Tapete lösen, aufgesprüht wurde, mir Kaffeebraun auf meinen Ärmel tropfte.
Einen neuen Fußboden verlegte ich auch noch, denn der miefige Teppichboden musste unbedingt raus. Hier entschied ich mich für OSB-Verlegeplatten, deren Muster mir sehr gut gefiel. Eingeölt war dies ein angenehmer Untergrund, der zu einem wohligen Wohngefühl beitrug.

Zu dieser Zeit war ich arbeitslos und hatte eine mich stärkende Fernbeziehung. So hatte ich viel Energie übrig, um zu renovieren.
Weil ich arbeitslos war, vermittelte mich das Arbeitsamt/Jobcenter an eine Organisation zu einer Maßnahme. Diese Maßnahme sah so aus, dass ein Angestellter dieser Firma zu mir nach Hause kam und mit mir einen Kaffee trinken ging. Also nicht ich musste irgendwohin kommen, sondern man machte sich die Mühe, mich zuhause zu besuchen. Das war ein respektvoller Umgang, den ich sehr genoss. Dabei wurden manchmal auch meine Bewerbungsunterlagen und Bewerbungsbemühungen besprochen. Meistens aber redeten wir über andere Dinge.
Es war keine verzwungene Maßnahme, wo man mich in ein Arbeitsverhältnis drängte, in welchem ich nicht sein wollte (Zeitarbeit). Es ging gelöst zu. Der Angestellte, der mich da besuchte, war ein schon etwas älterer, intelligenter Mann und hatte, soweit ich mich richtig erinnere, Sozialarbeit studiert. Ich kam sehr gut mit ihm zurecht.
Als er kündigte, sagte er mir, dass er bald nicht mehr für mich da sein würde. Daraufhin meinte ich im Spaß, dann könne ich ja seinen Job übernehmen. Doch anstatt mich als Spinner auszulachen, sagte er, ja, das habe er sich auch schon gedacht. Er hatte von mir wohl den Eindruck, dass ich seinen Job auch machen könnte und brachte mich so in diese Firma, ohne dass ich je eine Bewerbung dafür geschrieben hatte. Das war sehr schön.
Der Job, mit Langzeitarbeitslosen deren Alltagsprobleme zu lösen, hat mir gut gefallen. Ich empfand meine Tätigkeit als wichtig und sinnvoll. Dieses Gefühl erlangte seinen Höhepunkt, als ich für einen Obdachlosen eine Sozialwohnung ergatterte. Dies war ganz schön mühevoll, weil die Wohnbaugesellschaft eine Schufa-Auskunft verlangte. Dabei sagte die Wohnbaugesellschaft, dass es egal sei, ob die Schufa-Auskunft negativ sei. Ich frage mich noch immer, wieso dann eine solche Schufa-Auskunft nötig war. Aber egal.
Ich hatte einen 1-Jahres-Arbeitsvertrag und spekulierte nicht ernsthaft darauf, dass dieser Vertrag verlängert wurde. Das war auch richtig so, denn wenige Monate vor Ende meiner Arbeitszeit wurde ich krank. Ich aß plötzlich so gut wie nichts mehr und war deswegen die ganze Zeit unkonzentriert und sehr müde. Ich erinnere mich, dass ich ein Mal sogar auf Arbeit vor einem Kunden eingeschlafen bin.
Jedenfalls wurde meine Essstörung immer schlimmer. Mein Verstand sagte mir, dass wenn ich nichts esse, ich krepieren würde. Aber eine Stimme sagte mir beim Versuch etwas zu essen „iss das lieber nicht!“. Versuchte ich mich dieser Stimme zu widersetzen und wollte es trotzdem essen, so schmeckte das Essen plötzlich nicht mehr. Es schmeckte so sehr nicht mehr, dass ich es nicht essen konnte, wollte ich nicht erbrechen. Und dabei kannte ich den Geschmack meiner Nahrung eigentlich gut und wusste, wie diese Nahrung eigentlich schmecken müsste. Doch ich kam gegen diese Stimme nicht an. Selbst meine Geschmacksnerven schienen der Realität nicht mehr zu folgen und spielten mir vor, dass mein Essen schlecht schmecken würde.
Ich erinnerte mich an meine Schulzeit, wie ich leichtfertig über ein magersüchtiges Mädchen urteilte von wegen Magersucht sei gar keine Krankheit. Jetzt wurde ich eines Besseren belehrt. Die Kraft dieser Stimme war gewaltig.
Als ich immer leichter wurde und mir nicht mehr zu Helfen wusste, ließ ich mich in die Psychiatrie einweisen. Dort stellte man in wenigen Tagen fest, dass ich nicht verrückt sei, und überwies mich ins nächste Krankenhaus. Ich hatte zum Zeitpunkt der schlimmsten Phase meiner Magersucht ein Gesamtgewicht von 55 kg, was bei einer Körpergröße von 190 cm sehr sehr leicht ist. Ich hatte leichte Flashs und Halluzinationen. Es war meine persönliche Nahtoderfahrung.
Meine Gedanken wurden zur Wahrheit umgedeutet. Das war echt schräg. Ich war zum Beispiel felsenfest davon überzeugt, ich hätte mein Auto selbst verkauft. Dieses wurde aber erst später von meinem Bruder abgewickelt.
Nach Verabreichen der richtigen Medikamente verschwand die nervige Stimme wieder und der Appetit kehrte zurück. Mein Gewicht wanderte von 55 auf 116 Kilogramm. Dies lag auch an den Medikamenten (besonders Olanzapin), die ich verabreicht bekam. Aber lieber etwas zu dick, als verhungert. Und von meiner Nahtoderfahrung mit Flashs hatte ich echt genug.
Auf der Suche nach dem Auslöser für diese Krankheit muss ich meinem Job, also eigentlich mir, die Hauptschuld geben. Ich habe mich nicht genug von meiner Arbeit abgegrenzt. Ich war auch nach der offiziellen Arbeitszeit für meine Kunden erreichbar. Es war für mich eine Ehrensache, deren Probleme zu lösen. Und so arbeitete ich freiwillig länger und schaltete quasi nie ab. Ich war eine große Hilfe für meine Klienten, aber eben nicht für mich.
Meine Magersucht brachte mich dazu, dass ich das Laufen neu lernen musste. Nach zwei Monaten Bettlägerichkeit war ich so geschwächt, dass ich am Rollator dahin taumelte. Ich war Pflegestufe 2. Eine junge Physio- oder Ergotherapeutin motivierte mich täglich im Krankenhaus dazu, etwas weiter, als am Vortag zu laufen. Diese Gehversuche weitete sich auch auf das Erklimmen von Treppenstufen aus. Ich fing wirklich bei null an. Es ist faszinierend, wie schnell sich die Muskeln abbauen, wenn man nur im Bett liegt.
Deswegen meine dringende Empfehlung an Alle: bleibt gesund!
Als ich im Krankenhaus lag, gab es wegen Corona ein Besucher-Stopp. Keiner durfte mich mehr besuchen. Mein Handy war prepaid und nicht aufgeladen. Dazu hatte ich noch meinen PIN vergessen. Ich lag also gut isoliert herum. In dieser Zeit kündigte mein Bruder meine Wohnung und räumte diese in Kartons, die er in einem Lagerraum eingelagerte.
Als ich nach meiner Magersucht aus dem Krankenhaus entlassen wurde, ging es mir nicht so gut. Ich war ein Häufchen Elend. Mit Pflegestufe 2 bekam ich eine Betreuerin des hiesigen Pflegevereins, die mit mir weiter Treppenstufen stiegen erlernte und daran arbeitete, meinen körperlichen Zustand zu verbessern. Aber auch beim Duschen assistierten sie mir. Nur langsam kehrte meine Selbstständigkeit zurück.
Ich hatte keine Wohnung mehr und zog bei meinem Vater ein. Ich wohnte also dort, von wo ich mit 19 Jahren geflüchtet bin. Zu diesem Zeitpunkt war ich 44. Ich hoffte, dass mein Vater sich verändert hat. Doch er war insofern derselbe geblieben, dass er sich immer noch über unwichtige Dinge sehr aufregen konnte. War er dann in Rage, so wurde er respektlos, verletzend und gemein. Mit diesen Eigenschaften konnte er mein Selbstwertgefühl komplett zerstören.
EINZIEHEN ist das falsche Wort. Dazu hätte ich wenigstenz einen leeren Raum gebraucht, wo ich mich ausbreiten konnte. In dem Raum, in dem ich unter kam, waren zwei alte Betten gelagert, ein älterer Tisch, auf dem ein alter ausgedienter Rechner stand. Überall getöpferte Vasen aus der Schulzeit meines Bruders und meiner Schwester. Unter dem Tisch waren Kisten mit Spielsachen, und zusammengerollte Teppiche. Daneben lag ein auseinander gebautes Stockbett, welches zu gut zum wegwerfen war, aber so nie wieder gebraucht werden würde. Daneben Schränkchen, alte hässliche Press-Spahn-Schränkchen, gefüllt mit Kruscht von meiner Schwester. Es war deren altes Zimmer. Ein großer Schrank stand auch noch da, welchen ich für mich in Beschlag nahm. Dann standen noch eine alte Wohnzimmergarnitur drin. Diese war aus Leder und sah endlich mal schick aus. Aber sie nahm halt Platz weg. Ich konnte mich nicht ausbreiten.
Das Beste war, dass in dieses volle Zimmer noch ein Krankenbett aufgebaut wurde. Damit wurde jegliches Wohlfühlklima vollends zerstört. Dieses Bett wurde von den Ärzten des Krankenhauses unabgesprochen bestellt und ungefragt geliefert und aufgebaut. Sehr skurril.
Was mir jedenfalls sehr gut getan hat, war der Umstand, dass ich all meine Verträge los war: kein Mietvertrag, keine GEZ, kein Stromanbieter, kein Gasanbieter, kein Handyvertrag, nichts lief mehr über mich. Ich fühlte mich frei von Ballast.
Diese Freiheit tat mir sehr gut.
Das Staubsaugerproblem
In meiner Wohnung in Steinenberg habe ich mir einen Staubsauger angeschafft. Dieser hatte ordentlich kraft und war relativ leise. Der Preis betrug 140,- Euro, die ich nie bereut habe. Ich feiere die Erfindung des Staubsaugers. Man spart sich das zusammenfegen und hat ohne viel Aufwand Sauberkeit und Ordnung hergestellt.
Mein Vater hat einen autonomen Staubsauger. Dieser macht das Leben noch viel angenehmer, weil er ganz alleine saugt. Doch das ist nicht so: Mein Vater muss gerade im Esszimmer immernoch von Hand mit dem Besen kehren, weil sich der autonome Staubsauger in den vielen Beinen verzetteln würde.
Und so kehrt mein Vater den Dreck aus dem Esszimmer in die Küche, wo er dann den autonomen Sauger platziert. Ich bin ungeduldig und tue mich schwer, dabei zuzusehen, wie mein Vater den autonomen Staubsauger in die Küche lotst. Allein dieser Vorgang entspricht ungefähr der Zeit, die es gedauert hätte, um mit einem normalen Staubsauger die Küche und das Esszimmer zu saugen.
Doch nachdem der Dreck aus dem Esszimmer in die Küche gekehrt wurde und der Sauger dort platziert wurde, hört die Tätigkeit meines Vaters nicht auf. Er kehrt jetzt den Dreck dem autonomen Sauger in den Weg, damit dieser den Dreck auch aufsaugt. Es wird also da Esszimmer gekehrt, die Küche gekehrt und über den umständlich dort hinbuchsierten Sauger alles aufgesaugt. Welch ein Aufwand.
Während meiner Zeit im Krankenhaus vermittelte man mich an einen HIV-Spezialisten, der ebenfalls im Klinikum arbeitete. Er war sehr jung und hatte einen sehr guten Ruf. Dieser empfahl mir, meine HIV-Medizin wieder zu nehmen, was ich auch artig tat. Er empfahl mir auch, mich gegen Corona impfen zu lassen. Und nachdem der Druck in den Medien auf Ungeimpfte immer größer wurde und sogar mein Bruder sich impfen ließ, knickte ich schließlich ein und ließ mich am 17.12.2021 und 14.01.2022 impfen.
Ganz konkret hat mich das Bild vom Fernsehen überzeugt mich impfen zu lassen, wo einem vermittelt wurde, dass man ohne Impfung auf der Intensiv-Station landen würde. Das wollte ich natürlich nicht. Nicht noch einmal ins Krankenhaus.
Ich hatte zwar keine direkten Impfnebenwirkungen, aber ich habe mich nach meiner Impfung mit dem Thema Impfen etwas beschäftigt und bin zu dem Ergebnis gekommen: Die Impfung war das Dümmste, was ich seit langer Zeit getan habe!
Nur, weil andere es wollten. Nur, weil ein immenser Druck aufgebaut wurde und man als Ungeimpfter diskriminiert wurde. Nur, weil ich Angst hatte, alleine da zu stehen und vielleicht das Falsche getan zu haben, mich nicht impfen zu lassen, ließ ich mich impfen. Ich war eben doch manipulierbar.
Seit meiner Magersucht war ich nun krank geschrieben. Was mich nicht störte, war der Umstand, nicht arbeiten gehen zu können. Ganz im Gegenteil: So hatte ich endlich Zeit, Bücher zu lesen, spazieren zu gehen, zu kochen und sogar Brot zu backen. Das war schön.
Durch das „Arbeiten gehen“ wird einem eh nur vorgegaukelt, dass man mehr Geld habe. Bei mir ist diese Annahme aber nie aufgegangen. Wenn man arbeiten geht, braucht man entsprechende Klamotten (teuer) dazu braucht man meist ein Auto (sehr teuer) und man muss auswärts essen (ebenfalls teuer). Dazu muss man seine Miete selbst zahlen und wird obendrein mit GEZ-Gebühren bestraft. „Arbeiten gehen“ war für mich eine Sackgasse.

Bei mir speziell kamen noch so Umstände hinzu, wie dass ich mit einem geliehenen Auto einen Auffahrunfall auf dem Fahrtweg produzierte, der mich viel Geld kostete. Oder, dass ich in einem kleinen Betrieb als PHP-Programmierer arbeitete, wo ich dachte, besonders viel Geld zu verdienen und dann um meinen gesamten Lohn (3 Monate) geprellt wurde. Arbeit hat sich für mich eigentlich nie gelohnt. Je mehr ich dachte, ich komme weg von der Straße, desto näher kam ich ihr.
Außer ich habe für mich gearbeitet: Die eigene Wohnung zu renovieren, das war schön. So wurde die Wohnung so, wie ich sie gerne hatte. Vom Fußboden bis zur Wandfarbe.
Arbeiten für die Rente? Das Rentensystem war für mich eine Verarschung. Sparten die Bürger etwas an, plünderte der Staat dieses angesparte Geld und verwendete es zweckfremd. Den Arbeitern wurde zugerufen „Die Renten sind sicher!“, dabei war klar, dass das gelogen sein musste. Für die Rente zu arbeiten machte für mich keinen Sinn.
Auch die Berechnungen, wie viel Geld man als Rentner zum Leben braucht, waren alle falsch, denn keiner konnte vorhersehen, wie schnell sich eine Inflation weiter entwickelt. Was nach heutigen Gesichtspunkten zum Leben reichen würde, konnte morgen durch teurere Mieten und hohe Inflation nicht mehr zum Leben reichen. Also arbeiten für die Rente war für mich ein Lügenkonstrukt.
Als ich nach meiner Magersucht in einer Erholungsphase so vor mich hin lebte, erlegte mir die Rentenversicherung eine psychosomatische Reha in Bad Herrenalb auf. Dort kam ich in Kontakt mit Yoga, wovon ich sehr beeindruckt war. In meiner Freizeit ging ich hier viel Tischtennis spielen und lernte so lustige Mitinsassen der Reha kennen.
Ich prangerte dort an, dass es die Ungleichbehandlung von Ungeimpften eine Diskriminierung sei. Speziell handelte es sich darum, dass die Ungeimpften täglich zum Corona-Test müssen, während die Geimpften nur jeden zweiten Tag mussten. Ein gesunder Ungeimpfter ist genauso wenig ansteckend, wie ein gesunder Geimpfter. Und ein an Corona erkrankter Ungeimpfter ist genauso ansteckend, wie ein an Corona erkrankter Geimpfter.
Aber die dortigen Ärzten teilten meine Auffassung nicht. Sie behaupteten, dass ein Ungeimpfter ja viel ansteckender sei und sie außerdem die Vorgaben des Staates umsetzen müssten. Staatlich verordnete Diskriminierung also. Ich hab versucht die Welt zu retten, aber es hat mal wieder nicht ganz geklappt.
In meinem Entlassungsbrief der Reha wurde ich psychisch demontiert. Ich wusste ja, ich leide an einer Depression, aber dass mir so viele psychischen Defizite attestiert wurden, verärgerte mich.
„Rezidivierende depressive Störung gegenwärtig remittiert“
beschrieb meine Depression.
Eine rezidivierende depressive Störung liegt dann vor, wenn eine Depression kein einmaliges Ereignis ist, sondern wiederholt vorkommt. remittierend bedeutet vorübergehend nachlassend.
„Bipolare affektive Störung gegenwärtig hypomanische Episode“
Menschen mit bipolar-affektiver Erkrankung schwanken zwischen Phasen von trauriger und gedrückter Stimmung und Zeiten abnorm gehobener oder gereizter Stimmung mit Antriebssteigerung, was als Manie bezeichnet wird. Zwischen diesen Phasen sind Betroffene vollkommen gesund.
Eine hypomanische Episode ist derZustand einer weniger stark ausgeprägter Manie mit den bereits aufgezeigten stark abgeschwächten Symptomen. So ist der Betroffene beispielsweise, im Gegensatz zu einer manischen Episode, noch in der Lage die Realität und persönliche Situation zu erfassen und damit Fehleinschätzungen vorzubeugen.
Die Symptome der „hyperkinetischen Störung des Sozialverhaltens„
- Fehlender Fokus: Kinder leiden unter mangelnder Aufmerksamkeit. …
- Hohe Impulsivität: Alles muss jetzt sofort geschehen. …
- Mangelnde Kontrolle: Läuft etwas nicht wie gewünscht, sind Wutausbrüche und aggressives Verhalten die Folge. …
- Starke Unruhe: Viele Kinder sind rastlos und benötigen permanente Beschäftigung. …
- Unangepasstes Verhalten:
Das „Asperger-Syndrom„ ist eine nach dem Kinderarzt Hans Asperger benannte Variante des Autismus. Es wird zu den Störungen der neuronalen und mentalen Entwicklung gezählt.
Merkmale sind Besonderheiten und Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion und Kommunikation sowie Unterschiede bei der Wahrnehmung und Reizverarbeitung (dazu gehören insbesondere sensorische Über- und Unterempfindlichkeiten und Schwierigkeiten bei der Reizfilterung) sowie häufig außergewöhnliche Interessen und Begabungen.
„Kombinierte Akzentuierung von Persönlichkeitszügen mit zwanghaften und schizoiden Anteilen (Persönlichkeitsstörung)“
Die zwanghafte Persönlichkeitsstörung oder anankastische Persönlichkeitsstörung, auch Zwangspersönlichkeitsstörung, gehört zur Gruppe der Persönlichkeitsstörungen (Cluster C). Typisch für sie sind Rigidität, Perfektionismus, ständige Kontrollen, Gefühle von Zweifel sowie ängstliche Vorsicht, keine Fehler zu machen.
Die zwanghafte Persönlichkeitsstörung ist eine von der Zwangsstörung völlig verschiedene psychische Störung – trotz mancher Ähnlichkeiten in der sichtbaren Symptomatik. Die Häufigkeit in der Gesamtbevölkerung wird auf etwa 1 % geschätzt.
Schizoid bedeutet Rückzug bei gefühlsbetonten und zwischenmenschlichen Kontakten und eine Tendenz zu Einzelgänger.
All diese Diagnosen hatte ich bekommen. Aber war ich wirklich so ein Wrack?
Ich vertrete ja die Meinung „Wer auf dieser Welt nicht verrückt wird, der ist doch nicht ganz normal!“ und sehe eigentlich in allen Menschen verrückte Individuen, der Eine mehr, der Andere weniger. Alle sind wir verrückt. Trotzdem bekommt man es nicht gerne gesagt.
Völlig verwirrt ging ich damit zu der Psychiaterin meines Vertrauens. Sie sagte nur, dass sie mich nie manisch erlebt habe und fragte, ob ich in der Reha anders gewesen wäre, als ich es bei ihr sonst immer war. Ich sagte nein, dass ich dort genauso gewesen wäre, wie ich auch bei ihr war. Meinen Verdacht, dass ich deswegen so aufgefallen sein könnte, weil die anderen Leute dort eher alt und langsam waren und ich eben nicht, ließ sie nicht gelten.
Dass ich dem Psychologen in der Reha von meiner schizophrenen Mutter erzählt hatte und dieser nun dem Prinzip folgte „Wie die Mutter, so der Sohn!“, diese Möglichkeit bestand auch noch, wurde aber ebenfalls von meiner Psychiaterin ausgeschlossen.
Jedenfalls gilt: Der Mensch ist das Produkt seiner Umwelt.
Wir sind alle den Einflüssen unserer Umwelt ausgeliefert. Damit möchte ich nichts entschuldigen, nur erklären.
Was die Diagnose meines Psychologen aus der Reha betrifft, so sagte ich mir „Wir sind alle Menschen und machen Fehler. Auch ein Psychologe macht Fehler.“ Doch das sind wohl die Gedanken fast aller Menschen, die mit der Psycho-Diagnose nicht ganz einverstanden sind.
Was aber immer wieder hilfreich sein kann, ist, dass man sich so liebt, wie man ist. Man muss sich so annehmen, wie man ist. Nur damit finden wir zur inneren Ruhe und es können Resistenzen gegen die uns stressenden Faktoren gebildet werden.
Dies im Bewusstsein zu haben erleichtert einem auch die Suche nach dem gesunden Schlaf.