Mit diesem Schreiben wollte ich meine finanzielle Not lindern
ANDY BAYER – WILDENBRUCHSTR. 42 – 12435 BERLIN
Bezirksamt Treptow-Köpenick
Abteilung Soziales und Gesundheit
Sozialamt
Postfach 91 02 40
12414 Berlin
02.09.2002
Antrag auf Beischlafgeld/Beischlafzuschuss
Sehr geehrte Damen und Herren,
leider leide ich seit vielen Monaten an Beischlafentzug und lebe unfreiwillig amalgam (asketisch). Deswegen beantrage ich hiermit Beischlafgeld/Beischlafzuschuss.
Ohne Geld ist es leider nicht möglich, eine entsprechende Person kennen zu lernen, denn ohne ausreichende Euro-Anzahl in den Taschen gibt es keinen Zutritt zu den allgemein bekannten Balz-Plätzen, wie beispielsweise in eine Diskothek. Egal wo, selbst im Internet, kostet es Gebühren, wenn man jemanden kennen lernen möchte. Aus dieser Patsche kann mir nur ein bewilligter Antrag auf Beischlafgeld/Beischlafzuschuss retten.
Hierbei denke ich keines Falls an das Bezahlen einer Prostituierten. Nein, eine ganz normale Bekanntschaft, wie bsw die Toni, welche ich kürzlich kennen gelernt habe, möchte umworben werden. Mann muss sie zu einem Drink einladen und ausführen und danach noch zu einem Drink und dann noch ins Kino und dann nochmals zu einem Drink, wofür mir leider das Geld fehlt.
Deswegen habe ich jetzt nur die Telefonnummer von Toni, kann sie aber nicht anrufen, um sie ins Kino oder auf einen Melissen-Tee einzuladen. Selbst Blumen für sie müsste ich klauen, wofür in anderen Ländern ja zur Strafe die Hand abgehackt wird.
Meine Einnahmen:
Azubi-Gehalt 397.- Euro
BAB 123.- Euro
Halbwaisenrente 093.- Euro
Sollte ich noch weitere Anträge ausfüllen müssen, so bitte ich Sie, mir diese zuzusenden.
Mit freundlichen Grüßen
Andy Bayer
Es gab natürlich keine Zusage, aber auch keine Absage. Deswegen hoffe ich bis heute noch auf einen positiven Bescheid…