Die Haager Landkriegsordnung

Die Haager Landkriegsordnung (HLKO) ist ein völkerrechtliches Abkommen, das die Regeln für Kriegsführung zu Land festlegt, also wie Staaten Krieg führen dürfen, was erlaubt ist und was nicht. Sie wurde ursprünglich auf den Haager Friedenskonferenzen von 1899 und 1907 verabschiedet.

Die HLKO bildet heute zusammen mit den Genfer Konventionen den Kern des humanitären Völkerrechts. Bei aktuellen Kriegen wird regelmäßig geprüft, ob Verstöße gegen die HLKO oder die Genfer Konventionen vorliegen.

Der Offizielle Name der HLKO ist Übereinkommen betreffend die Gesetze und Gebräuche des Landkriegs.

Der Zweck der HLKO sind Regeln für

  • das Verhalten von Armeen im Krieg
  • den Schutz von Zivilisten
  • den Umgang mit Kriegsgefangenen
  • die Behandlung besetzter Gebiete

Man will mit der HLKO im Krieg unnötiges Leid und Zerstörung zu verhindern (humanitäres Völkerrecht).

Wichtige Inhalte der HLKO sind

  • Verbote bestimmter Waffen und Methoden (Vergiftete Waffen, heimtückischer Mord, Tötung von Gegnern, die sich ergeben haben)
  • Die Pflichten der Besatzungsmacht wurden definiert (Schutz der Bevölkerung und ihrer Rechte in besetzten Gebieten, Verbot von Plünderung und Kollektivstrafen)
  • Schutz von Kulturgut und ziviler Infrastruktur
  • Regeln für Kriegsgefangene (wurden später durch die Genfer Konventionen präzisiert und ergänzt)
  • Unterscheidung zwischen Kombattanten und Zivilisten (Zivilisten dürfen nicht gezielt angegriffen werden)

Ist die HLKO heute noch gültig?
Ja, große Teile sind weiterhin gültig und verbindlich, vor allem als Völkergewohnheitsrecht, auch wenn einzelne Staaten sie nicht (mehr) offiziell ratifiziert haben.

Ergänzung durch spätere Abkommen:
Die HLKO ist nicht aufgehoben, sondern wurde durch folgende Regelwerke ergänzt und weiterentwickelt:

  • Genfer Konventionen von 1949 (Schutz von Verwundeten, Gefangenen, Zivilisten)
  • Zusatzprotokolle von 1977
  • Römisches Statut des Internationalen Strafgerichtshofs (2002) – legt Kriegsverbrechen auf Basis dieser Regeln fest

Die Behandlung der Kriegsgefangenen und auch der übrigen Zivilisten nach 1945 war ein grober Verstoß gegen diese HLKO. Es sind in der Zeit nach 1945 mehr Deutsche gestorben, als in den Kriegsjahren davor (1939 bis 1945).

Deutschland kapitulierte am 08.05.1945, doch der Rachefeldzug der Besatzer begann genau da. Die Rheinwiesenlager (April bis Juli 1945) waren die größten Gefängnisse, in welchen man die Gefangenen sich selbst überließ. Kein Essen, kein Trinken, kein Dach über dem Kopf. Die übrigen Zivilisten waren Bürger ohne jeglicher Rechte. Es wurde vergewaltigt, geraubt und gemordet.

Zwangsarbeitslager boomten zu dieser Zeit und erfreuten sich unfreiwilliger „Fachkräfte“.

LandGefangeneBesonderheit
Sowjetunion1,5 – 3 Millionenhohe Sterberate
Frankreich600.000 – 800.000Brückenbau, Straßenbau
Großbritannien400.000vergl.weise humane Beh.
USA in Deutschland400.000Rheinwiesenlager
PolenZehntausendeschlechte Behandlung
TschechoslowakeiZehntausendeFolter
Jugoslawien250.000harte schlechte Beding.

Diese Sequenz unserer Geschichte wird übrigends in fast allen Geschichtsbüchern nicht erwähnt. Man könnte glatt den Eindruck bekommen, die Geschichte würde von den Siegern geschrieben werden.

Auch das Weglassen von Details ist eine Zensur.