die Outtakes der Bibel

Aus der Bibel, wie wir sie kennen, wurden einige Geschichten entfernt. Doch warum hat man das getan? Ich vermute, dass die Kirchen sich so ihre Macht sichern wollten. Sie haben uns eine einfachere Version der Geschehnisse in der Bibel präsentiert, die uns möglichst nicht verwirren sollen.


Das Evangelium der Maria Magdalena

Maria war nicht nur eine Jüngerin. Sie war eine Lehrerin, die den männlichen Aposteln ebenbürtig oder sogar überlegen war. Ihr Evangelium spricht von ihrer direkten Verbindung zum Göttlichen und ihrem Erwachen durch Liebe und Selbsterkenntnis.

Es wurde deshalb entfernt, weil es eine Frau darstellte, die spirituell befähigt war (also nicht nur männliche Apostel und Jünger) und weil ihre Geschichte zeigte, dass es weder eine Kirche noch eines Priestertums bedarf, um Gott nahe zu sein.


Das Evangelium des Thomas

Das Evangelium des Thomas ist eine Sammlung von Zitaten von Jesus, von denen die meisten nach innen gerichtet sind. Er sagt darin so Dinge wie: „Das Reich Gottes ist in Dir.“

Warum wurde es entfernt? Es machte externe Anbetung oder religiöse Strukturen überflüssig. Es förderte persönliche Erweckungen, die die Kontrolle der Kirche bzw des Staates bedrohten.


Das Buch Henoch

Das Buch Henoch handelt von 200 Wächtern, die als gefallene Engel zur Erde kommen und uraltes Wissen mitbringen. Wissen über Magie und Metallverarbeitung, welches möglicherweise von Zivilisationen vor der Sintflut stammt und sogar außerirdischen Ursprungs sein könnte.

Es war zu mystisch, zu seltsam und warf Fragen darüber auf, wer wirklich vom Himmel herabgestiegen war. Es passte nicht in die bereinigte, gnostische Tradition. Dutzende von Autoren betrachten darin die Schöpfung als bewusstes Experiment, bei dem der falsche Gott die Wahrheit von der Menschheit trennt. Es spiegelt die Matrix-Idee zutiefst wider.

Sie behaupten, die materielle Welt sei eine Art illusionäre Falle gewesen und das wahre Göttliche liege jenseits des Gottes, der im Alten Testament auf Reinkarnation verweist. Die frühen Christen und Jesus selbst beziehen sich in einigen Texten auf die Vorstellung, dass Seelen zurückkehren, bis sie vollständig erwacht sind, also ihre Lektion auf dieser Erde gelernt haben.


Die Kirche brauchte aber Menschen, die die Hölle fürchteten und in ihrem Leben religiöse und staatliche Regeln befolgten. Gäbe es Reinkarnation, würde die Drohung der ewigen Verdammnis ihre Macht verlieren.


Sie entfernten nicht nur Bücher aus der Bibel, sondern entzogen den Menschen auch ihre Macht, ihre individuelle Macht. Wenn die Menschheit wüsste, dass Gott in ihr lebt, dass Frauen heiliges Wissen in sich tragen, dass die Erde schon einmal besucht wurde und dass wir unendliche, ewige Wesen sind, dann würden die Kirche und später der Staat ihr Monopol auf Angst, Erlösung und Kontrolle verlieren.


Weitere OUTTAKES sind

Das Evangelium des Philippus

Dieses Evangelium Spricht von der besonderen Beziehung zwischen Jesus und Maria Magdalena, möglicherweise sogar mit Formulierungen wie „Jesus küsste sie auf den Mund“.

Warum wurde es ausgeschlossen? Die Darstellung von Maria Magdalena als bevorzugte Gefährtin von Jesus stellte das traditionelle, männlich geprägte Apostelbild infrage. Die Betonung auf spiritueller Erkenntnis statt dogmatischem Glauben war für die Kirche ebenfalls problematisch.


Das Evangelium des Judas

Judas wird nicht als Verräter, sondern als Eingeweihter gezeigt, der Jesus durch seinen Verrat zur göttlichen Erlösung verhilft. Judas scheint der einzige Jünger zu sein, der Jesus wirklich versteht.

Warum wurde es ausgeschlossen? Radikale Umkehrung der traditionellen Rollenbilder; theologisch schwer vereinbar mit dem christlichen Kanon.


Die Apokalypse des Petrus

Eine Vision von Himmel und Hölle, sehr bildgewaltig. War in manchen frühen Gemeinden durchaus anerkannt.

Wurde später als zu spekulativ und zu grausam eingestuft und deswegen ausgeschlossen.