Als ich gestern bei Edeka im Eingangsbereich beim Bäcker in der Schlange stand, um mir frische Brötchen zu holen, bekam ich zufällig ein Gespräch zwischen einem älteren Rentner-Ehepaar vor mir mit. Sie redeten darüber, was sie bestellen sollen, wenn sie dran sind. Sie wollten zwei belegte Brötchen, zwei Tassen Kaffee und zwei Käsekuchen zum vor Ort essen.
Die Dame fragte ihren Mann, ob er noch genug Geld dafür übrig hat, denn das sei ihr letztes Geld und sie müssen noch zwei Wochen bis zur nächsten Rentenzahlung warten.
Der Mann sagte: „Für Dich habe ich immer genug! Was meine liebe Frau an ihrem Geburtstag will, das soll sie auch bekommen.“ Dieser Satz brachte mich zum Schmunzeln, dieser Mann wusste offenbar, wie man Komplimente macht.
Nun waren sie an der Reihe und machten ihre Bestellung, die Bäckerin packte alles auf die Teller, machte den Kaffee fertig und es ging zum Bezahlen. Die Dame ging schon mit ihrem Kaffee und dem ersten Teller zur Sitzecke voraus. Der Man blieb zum Bezahlen. Als die Bäckerin den Preis nannte, konnte man die Panik in den Augen des Mannes erkennen.
Er schaute in seine Brieftasche und hatte leider nicht genug Geld dabei. Kartenzahlung hat auch nicht funktioniert, also gab er seinen Teller zurück, sodass es passte. Die Leute hinter mir in der Schlange wurden unruhig und fingen an zu reden. Der Mann ging mit gesenktem Kopf in die Sitzecke zu seiner Frau.
Jetzt war ich endlich an der Reihe. Ohne groß nachzudenken, machte ich meine Bestellung fertig und sagte der Kassiererin, sie solle mir den stehen gebliebenen Teller mit dem belegten Brötchen und dem Käsekuchen auch berechnen, zusätzlich kaufte ich ihnen noch zwei frische Waffeln.
Ich nahm den Teller und ging damit zu dem älteren Pärchen. „Entschuldigung, sie haben ihren Teller vergessen“, sagte ich und zwinkerte dem Mann zu.
Ich setzte mich einen Tisch weiter und trank in Ruhe meinen Kaffee. Der Mann sagte erstmal nichts und dann kamen ihm die Tränen. Dann schaute er zu mir rüber und bedankte sich für die nette Geste.
Wir kamen ins Gespräch und er erzählte mir seine Lebensgeschichte. Er hatte fast 47 Jahre gearbeitet, war nie arbeitslos und kann nun von seiner Rente gerade so den Monat überstehen.
Ich bin so bestürzt, so entsetzt und so wütend zugleich.
Es werden Milliarden für den Krieg bereitgestellt und noch mehr Milliarden in Länder gespendet, denen es viel besser geht, als uns, während die Rentner in Deutschland an der Armutsgrenze leben. Die Politik hat meiner Meinung nach komplett versagt. Was sie dem eigenen Volk hier antut, mit ihrer „Solidarität Europa gegenüber“ ist eine Schande.
Wo ist die Solidarität mit diesen alten Menschen, die euer Gehalt mitfinanzieren, welches ihr euch einfach mal so eben schnell erhöht?
Ich sehe jeden Tag so viele Rentner, die in Mülltonnen nach Pfandflaschen suchen oder auf der Straße sitzen und betteln. Macht die Augen auf beim Einkaufen, es gibt so viele dieser Menschen, und man kann dem Einen oder Anderen so einfach ein kleines Geschenk machen. Auch wenn es nur ein Stückchen Kuchen ist.
Jede gute Tat wird früher oder später belohnt.
Text von Waldemar Holzer (Facebook) von mir leicht verändert
Achtet auf Eure Mitmenschen! Nachmachen erwünscht!