Anhörung

Als ich mal wieder geblitzt wurde, stand ich vor dem Dilemma, dass ich den Verstoß zwar zugeben wollte, aber trotzdem etwas wichtiges dazu zu sagen hatte. Hierfür war das Formular aber nicht gemacht. Also scannte ich das Blatt ein und machte aus dem Punkt „Wird der Verstoß zugegeben? JA“ das Feld „JA, ABER… (Bitte Angaben beachten!)“. So konnte ich meinen wichtigen Text los werden.

Die altdeutsche Schrift habe ich deswegen gewählt, weil ich wollte, dass ein Mensch dieses Schreiben liest und nicht eine Maschine. Gute Schriftenerkennungs-programme kommen zwar heute auch mit Handschrift und gebrochenen alten Schriften zurecht, aber haben die städtischen Behörden so gute Software?

Mein Anliegen wurde nur unbefriedigend bearbeitet. Man hat sich nicht für den grellen orangefarbenen Blitz entschuldigt, der mich während meiner Fahrt geblendet hat. Nein, ich musste sogar noch eine Bearbeitungsgebühr zusätzlich bezahlen. Ich weiß nicht, ob ich zukünftig weiter mit solch unfreundlichen Behörden Geschäfte machen werde…

Für all Jene, die auch schon mal über so etwas nachgedacht haben, rechnet nicht mit einer Entschuldigung. Rechnet mit einer Erhöhung der Kosten. Coolness hat ihren Preis…