Bismarck

Der wohl größte Revolutionär war Otto von Bismarck. Er lebte von 1815 bis 1898.

Von 1867 bis 1871 war er Bundeskanzler des Norddeutschen Bundes und von 1871 bis 1890 Reichskanzler des Deutschen Reiches, welches er maßgeblich mitgegründet hat. Er führte ein bisschen Krieg mit Dänemark und auch mit Österreich. Er griff erstmals als Staat in die Wirtschaft ein (intervenierte).

„Ich fürchte, dass wir einst unsere heutige Feindseligkeit gegenüber Russland bereuen werden und dass wir dann nicht mehr die Macht haben werden unsere Fehler zu korrigieren.“
Otto von Bismarck 1888 in einem Brief 1888 an seinen Sohn Herbert

Bismarck hat als Reichskanzler nach einem Weg gesucht, wie Arm und Reich nebeneinander existieren konnten, ohne dass die Armen dazu gezwungen waren, die Reichen ständig zu überfallen, damit sie überleben können. Und so erfand er um 1880 die Sozialversicherung. Alle Reichen mussten fortan etwas abgeben, damit alle Armen genug zum Überleben hatten. Wenn es für die Armen keine Not gab, die sie zwang, kriminell zu werden, konnte eine friedliche Koexistenz funktionieren.

Nochmal:

Wir glauben immer, ein Sozialsystem wäre für die sozial Schwachen eingeführt worden. Dabei hat Bismarck sich damals überlegt, wie man es schaffen kann, dass Arme und Reiche friedlich nebeneinander Leben können, ohne dass die Armen gezwungen sind, die Reichen zu überfallen. Es war also ein System, welches die Reichen vor den Übergriffen der Armen schützen sollte.

Diese Entwicklung war zu dieser Zeit so revolutionär, dass man ihm dafür den Friedensnobelpreis hätte verliehen müssen. Diesen gibt es aber erst seit 1901.

Wir sind jedenfalls ein kluge Spezies. Wir (es war Bismarck) denken uns immer wieder Sachen aus, die genial sind. Eine solche Sache war auch unser Gesundheitssystem. Es zahlen einfach alle Menschen in einen Topf, dass für die wenigen Kranken genug Geld zur Verfügung steht, sollte es mal gebraucht werden.

Dieses System ermöglichte es aber auch, dass große Pharmakonzerne horrende Preise für ihre Medikamente verlangen können. Diese verdienen gut.

Aber wir hatten ein funktionierendes System, welches zumindest die Schulmedizinischen Behandlungen abdeckte.

Doch 2015 kam der leichtfertige Umgang mit diesem Gesundheitssystem, als wir allen Flüchtlingen dieselben Leistungen zugestanden haben, die wir, die langjährigen Beitragszahler, auch hatten. Selbstlos erlaubten wir der gesamten Welt, unser Gesundheits- und auch Sozialsystem mitzubenutzen.

Unser System hatte einen gewissen Puffer und konnte anfangs dem Ansturm stand halten. Doch so langsam ist es kaputt gewirtschaftet. Jetzt kommen sogar so Vorschläge im Gesundheitswesen eine Selbstbeteiligung von 2.000,- Euro pro Jahr einzuführen.

Und so wird ein System, welches einmal Schutz für Alle geboten hat, zu einem System, welches nur noch den Wohlhabenden einen Schutz bietet.

Vielleicht haben wir unser Gesundheits- und auch unser Sozialsystem verschenkt. Schade eigentlich, diese Systeme waren einmal die Besten dieser Welt.

Doch was wurde aus den Systemen? Die Rentenkasse wird ja regelmäßig geplündert und das Geld wird zweckentfremdet verwendet. Den Rentnern wird ein Rentensystem präsentiert, bei welchem sie hundert Jahre arbeiten müssen, um überhaupt einen Anspruch zu haben, von welchem sie adäquat leben können. Aber wir haben das akzeptiert.

Das vom Staat eingesammelte Steuergeld wandert längst nicht mehr so, wie es ursprünglich geplant war, zu den eigentlichen Empfängern. Das Steuergeld landet nicht bei den Armen, sondern bei den Banken. Diese werden auf außergewöhnliche Art und Weise vom Staat unterstützt (Bankenrettung). Dabei sollte doch eine freie und soziale Marktwirtschaft sich selbst regeln. Wenn ein Unternehmen falsch wirtschaftet, so geht es eben Pleite. Dafür wächst ein anderes Unternehmen an seiner Stelle.

Nicht so bei Banken: verzocken sich diese, dann schnürt der Staat fragwürdige „Bankenrettungspakete“. Diese Bankenrettungspakete bekommen auch schon mal die Aufschrift „Griechenland-Rettung“. Ein kreativer Name für eine Täuschung des Volkes. Das Volk soll nicht bemerken, wohin das Geld wirklich fließt.

Hier die Rede von der Demo „Wir zahlen nicht für Eure Krise!“

Die Gelder fließen zu den Banken.

Bevor die Leute aber zuhause verhungern, werden sie kommen. Sie werden sich nicht anmelden und sie werden wütend sein. Und sie haben keine andere Möglichkeit.

Wenn dann die Villen der Wohlhabenden gestürmt und überrannt werden und deren Familienmitglieder gelyncht werden, dann werden auch die Reichen sich mit der Frage der sozialen Gerechtigkeit beschäftigen müssen. Dabei bedürfte es doch nur der Pflege des bestehenden Systems.

Die Superreichen, zu welchen ich mich zähle, fliegen dann mit ihrem Hubschrauber auf ihre Yacht und machen erst einmal Urlaub.

Otto von Bismarck wird gerade etwas verbannt und seine Leistungen unter den Scheffel gestellt. Dies könnte daran liegen, dass er immer eine Zusammenarbeit mit Russland angestrebt hat, was der damaligen Wirtschaft sehr gut bekommen ist. Bismarcks Verbannung fühlt sich heute wie eine Zensur an. Leute, erinnert Euch an Eure Helden!