Diskussion ist die Bezeichnung für den Austausch verschiedener Meinungen. Prinzipiell hat jeder Mensch auf dieser Erde eine individuelle Meinung, aber nur wenige trauen sich, ihre wahre Meinung öffentlich zu sagen.
Der Umgang mit Menschen, die eine andere Meinung haben, ist sehr unterschiedlich. Das Netteste, was einem hierbei widerfahren kann, ist, dass man einfach nicht mit einem spricht.
Ablehnung und Ausgrenzung ist für viele ein grausames Verhalten. Für mich jedoch nicht. Es ist ein recht harmloser Selbstschutz des eigenen Weltbildes.
Viele Menschen wähnen ihre Meinung für RICHTIG, nur weil die breite Masse ihre Meinung teilt. Es gibt jedoch sehr viele Beispiele, wo die breite Masse FALSCH lag.
Das bekannteste Beispiel war die Theorie, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums sei, um welche sich die Sonne dreht. Erst Kopernikus (1473 – 1543) traute sich, dieser Volksmeinung zu widersprechen.
Nichts ist schwerer und erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein! Kurt Tucholsky |
Aber Kopernikus war nicht der erste Mensch, der diese Theorie vertrat. Er wird nur gerne als der Mensch präsentiert, welcher das getan haben soll. 600 vor Christi Geburt wurden in sogenannten „heiligen Schriften“ in Indien Andeutungen gemacht, die darauf schließen lassen, dass es schon damals Menschen gab, die wussten, dass sich die Erde um die Sonne dreht.
Der breiten Masse zu widersprechen muss nicht immer richtig sein, es ist aber meistens angebracht. Bei der Ernährung beispielsweise wird das mit Pestiziden behandelte Essen als NORMAL verkauft, während man das Pestizid-freie Essen extra kennzeichnet. Das vergiftete Essen wird also als Standard präsentiert, während das normale Essen mit dem BIO-Siegel versehen werden muss, damit man es unterscheiden kann. Hier könnte man bereits auf die Idee kommen, dass die breite Masse einen ungesunden Fehler macht, denn der BIO-Konsument ist noch immer in der Minderheit.
Manche Menschen ertragen es nicht, wenn man eine andere Meinung hat. Sie halten ihre Meinung so sehr für RICHTIG, dass sie die Fakten, die dieser Meinung widersprechen, nicht anerkennen. Sie werden einfach ausgeblendet. Das versteht man übrigends unter kognitiver Dissonanz.
Die Massenmedien werden gerne dazu benutzt, den Leuten Tatsachen zu verschweigen und durch Emotionen dafür zu sorgen, dass man sich mit andersdenkenden Menschen nicht gelassen unterhalten kann. Man empfindet es als persönlichen Angriff, wenn jemand das eigene Weltbild beschädigen will.
Damit das nicht geschieht, gibt es einen Fahrplan, nach welchem solche Menschen verfahren.
Begegnet einem Mainstream-Menschen ein Dissident (Dissident ist ein Mensch, welcher der öffentlichen Meinung widerspricht), so wird dieser Dissident zuallererst einmal für VERRÜCKT erklärt. Dadurch muss man sich nicht inhaltlich mit dessen Themen beschäftigen.
Wenn man diesen Schritt aber nicht machen kann, dann vollzieht man folgende Variante: Man diskreditiert die Quellen des Dissidenten. Man behauptet, seine Quellen seien unseriös oder würden vom Feinde bezahlt werden. Für beide Vermutungen braucht man keine Beweise. Genau diese Beweise verlangt man aber im Gegenzug für jeden Punkt, in welchem der Dissident von der eigenen Meinung abweicht.
Man kann mit dieser Methode jede Diskussion zum Einfrieren bringen. Wenn man bsw verlangt, dass der Dissident beweisen muss, dass das Wasser wirklich nass ist, ist er beschäftigt. Damit blockiert man ihn, am Fundament des eigenen Weltbildes zu rütteln. Man selbst erkennt darin noch keine Gemeinheit, obwohl es nicht gerade fair ist.
Dann gibt es noch eine weitere Methode: man lässt den Dissidenten nicht sprechen. Man fällt ihm ins Wort oder noch besser: man verbietet ihm zu sprechen. Den meisten Bürgern fällt dieses respektlose Verhalten nicht mehr wirklich auf. Sie sind abgestumpft, was ein angemessenes Verhalten angeht.
Den Gegenüber aussprechen zu lassen ist heute eher die Ausnahme.
Für mich war dieser Umstand der Grund, warum ich anfing, eine Website zu bauen. Hier kann ich meine Gedanken zu Ende bringen, ohne dass mir ein Zweifler ins Wort fällt. Denn selbst die angeblich toleranten Menschen können nicht zuhören, wenn sie mit einer Idee konfrontiert werden, die ihnen nicht in den Kram passt.
Es gibt tatsächlich intolerante Menschen, die es nicht ertragen, dass es Menschen gibt, die eine andere Meinung haben, als sie selbst. Dabei hat jeder der 8.000.000 Menschen auf diesem Planeten eine individuelle Meinung. Nur sind die intoleranten Menschen zu dumm dazu, dies zu erkennen.
Die klugen Menschen denken sich an dieser Stelle „Soll ich dem Andy sagen, dass es in Wirklichkeit über 8.000.000.000 Menschen auf der Erde gibt?“ Bitte beruhigt Euch. Solch eine hohe Zahl können wir uns eh nicht vorstellen. Wir sind mit 8.000.000 schon am Limit.
Wer ein bisschen sensibel ist, kann also zwischen ALLEN Menschen unterschiede feststellen. Wer dazu noch klug und neugierig ist, kann sich zur Aufgabe machen, diese Unterschiede herauszufinden. Und wenn man dies macht, dann kann man intolerante Dumpfbacken in scheinbar intelligenten Gruppierungen entlarven, oder Hippies in gut bürgerlichen Umgebungen ausfindig machen.
Das Leben wird auf diese Weise bunt und interessant und bietet viele Überraschungen.
GO FOR IT!
Wenn Sie auf Menschen treffen, die eine andere Sicht auf die Dinge haben, so verurteilen Sie diese Menschen nicht leichtfertig. Versuchen Sie lieber herauszufinden, wodurch diese Menschen zu ihrer Ansicht gekommen sind. Beim Ergründen des Weges zu einer gewissen Sichtweise erfährt man den wahren Grund für die Denkweise des Anderen.
Der Mensch ist das Produkt seiner Umwelt! dakammannixmachen |
Der Andersdenkende ist kein Idiot,
er hat sich eben eine andere Wirklichkeit konstruiert.
Die sogenannte Wirklichkeit ist das Ergebnis von Kommunikation.
Der Glaube, dass es nur eine Wirklichkeit gibt,
ist eine gefährliche Selbsttäuschung.
Es gibt viel mehr Auffassungen von der Wirklichkeit,
die sehr widersprüchlich sein können.
Alle Auffassungen sind das Ergebnis von Kommunikation
und nicht der Widerschein ewiger, objektiver Wahrheiten.
Paul Watzlawick
Fazit: Eine erfolgreiche Diskussion hat dann stattgefunden, wenn hernach eine Atmosphäre entstanden ist, wo man im Diskussionspartner einen Feind erkennt und diesem nicht mehr in die Augen sehen kann, da er versucht hat, das eigene mühsam erarbeitet Weltbild zu zerstören.
Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit.
Gegen das Böse lässt sich protestieren, es lässt sich bloßstellen, es lässt sich notfalls mit Gewalt verhindern, das Böse trägt immer den Keim der Selbstzersetzung in sich, indem es mindestens ein Unbehagen im Menschen zurücklässt.
Gegen die Dummheit sind wir wehrlos.
Dietrich Bonhoeffer
Psychologie passt fast ein bisschen zu diesem Thema