Freibad

Das Freibad ist mir ein großes Anliegen. Dort hatte ich als Kind viel Spaß. Im Sommer ging man praktisch jeden Tag dort hin. Man spielte mit heruntergefallenen kleinen Äpfeln kostenlos Tischkicker, spielte Fangen, sprang vom Dreier und hielt Ausschau nach hübschen Mädels.

Diese Zeit ist unvergessen. Aber vielleicht ist sie auch uneinholbar vergangen. Denn die Zeit hat sich verändert. Während man früher noch einen riesen Respekt vor dem Bademeister hatte (er konnte einen des Bades verweisen, wenn man sich nicht ordentlich benommen hatte), werden diesem heute Prügel angedroht, wenn er für Ruhe und Ordnung sorgen will.

Schlägereien gehören heute in gewissen Bädern zum Alltag.

Auch zu meiner Kindheit gab es im Freibad Schlägereien, zumindest ein Mal. Ich erinnere mich noch genau, wie da zwei Leute aufeinander losgegangen sind und sich geprügelt haben. Aber nach sehr kurzer Zeit war dieser Konflikt geklärt und der Badealltag ging weiter. Keine Messerstecherei, keine Polizei.

Heute werden Konflikte mit dem Konflikt-Team des gesamten Klans geklärt, egal, ob mit dem Bademeister oder mit anderen Badegästen. Und so wirkt es wie Hohn, wenn man in Artikeln von „Lehrstunden des sozialen Miteinanders“ spricht, wenn man die Kampf-Arena Freibad beschreibt.

Belästigungen und sexuelle Übergriffe waren zu meiner Kindheit undenkbar, sind heute aber an der Tagesordnung.

Ich kenne Bademeister, die machen nur deswegen Kampfsport, damit sie sich gegen solche Konflikte gewappnet sehen. Manche von ihnen trauen sich ohne heimliche Bewaffnung nicht einmal mehr auf die Straße. Diese permanente Gewalt liegt nunmal in der Luft.

Gerne erinnere ich in diesem Zusammenhang an die Ausschreitungen zu Sylvester 2023, wo ein „feiernder“ Mob Teile von Berlin in Schutt und Asche zerlegt hat. Es gibt da eine Bedrohung, die über die man nicht sprechen darf, da man sonst als Nazi diffamiert wird.

Ich hingegen darf das schon, da mein Ruf bereits ruiniert ist und ich mich frei von gesellschaftlichen Zwängen gemacht habe.