Schule

In Deutschland gibt es seit 1919 die Schulpflicht. Offiziell möchte der Staat so seine Bürger bilden, damit sie in dieser Welt besser zurecht kommen. Das ist doch nett, oder nicht?

Die Schule bildet das Fundament für den Einstieg in die Berufswelt. Doch eine Schulpflicht bedeutet auch, dass der Staat seine Macht wahrnimmt, auf seine Bürger bereits im Kindesalter Einfluss zu nehmen.

In der Schule lernen wir viele wichtigen Dinge: Lesen, Schreiben, Malen, Rechnen. Dazu ist die Schule ein sozialer Ort, wo man Freunde trifft und sich Streiche ausdenkt. Man kann mitunter sogar kreativ sein.

Die Schule vermittelt aber auch Dinge, die ich nicht so toll finde: Konkurrenzdenken, also dieser Wettkampfgedanke, besser sein zu wollen, als die Anderen. Ohne diesen Wettkampfgedanken funktionieren viele sportlichen Veranstaltungen nicht mehr. Unsere Gesellschaft ist quasi darauf aufgebaut.

Es geht nicht darum, in irgend etwas gut zu sein. Es geht darum, besser als die Anderen zu sein.

Ich halte das ja für die Saat von Neid und Missgunst, aber mich fragt ja keiner.

Schule stresst aber auch die Schüler. Sie müssen in kurzen Zeitabschnitten oft sehr viel Material auswendig lernen und auf Kommando wieder auskotzen, ich meine: abgeben. Mit dem Verabreichen von Hausaufgaben hört der Schulstress auch Zuhause nicht auf. Schule stresst nonstop – auch Zuhause.

Schule kann sogar so sehr stressen, dass Schüler an Burnout erkranken, eine Krankheit, wie sie eigentlich erst für überarbeitete Arbeiter ab 35 vorgesehen ist. Kritiker behaupten, dass die Schule viel Schaden anrichten kann. Sie behaupten: Schule mache krank. Schule würde zu einer Gleichschaltung der Insassen führen.

Wer die Schule in Frage stellt und seine Kinder nicht in eine öffentliche Schule schicken möchte, kommt schnell in Erklärungsnot. Ein Abweichen aus dem System Schule ist so nicht vorgesehen. Es wird nur sehr ungern geduldet. Es gibt ja die gesetzliche Schulpflicht.

Was meiner Meinung nach in der Schule viel zu wenig unterrichtet wird, ist kritisches Denken. Die offizielle Meinung in Frage zu stellen, dazu braucht es Mut, Verstand und Kreativität. Das halte ich für elementar wichtig. Aber was verstehe ich als Tankwart schon von Pädagogik.

Ich glaube, die Lehrer wollen heute möglichst schnell ihren Stoff vermitteln. Kritisches Denken stört da nur den Unterricht. Das hält nur die Vorlesung auf. Dabei macht doch genau das den Unterricht interessant.

Nichts zu hinterfragen und sich anpassen – das kann unmöglich der Sinn der Schule sein, oder?

Weil ich als Tankwart nichts von Pädagogik verstehe, legen Sie einfach Ihr Augenmerk auf die Zitate…


Manchmal macht es Sinn, einfach ganz woanders zu schauen, wie dort Kinder geschult werden. Hier schaue ich mal nach JAPAN:

Bis zur 4. Klasse gibt es in Japan keine Klausuren. Laut deren Philosophie gibt es da wichtigere Dinge, die gelernt werden sollten:
GUTES BENEHMEN UND RESPEKT egal, ob jemand arm oder reich ist.

Die Schüler sind für die Sauberkeit ihrer Schule selbst verantwortlich. Das bedeutet, dass die Schüler selbst putzen müssen.

Klassische Werte werden vermittelt, nicht Wissen.

Höflichkeit und Pünktlichkeit genießen einen sehr hohen Stellenwert.

Erziehung muss als Ergebnis das Erreichen von Wissen zum Ziel haben (also die Neugierde und Freude daran, etwas Neues zu lernen), nicht das stupide Auswendiglernen von Dingen.

Das sind wenige, aber elementare Dinge, die dort anders gemacht werden bzw unterschiedlich sind. Was da nun besser ist, ich hab keine Ahnung…

Hab gerade entdeckt, dass es noch andere gute Kritiker der Schule gibt