
Wir gehen arbeiten, damit wir uns ein Auto leisten können. Wir leisten uns ein Auto, damit wir zur Arbeit kommen. Das ist doch verrückt!
Der Anschaffungspreis eines Wagens ist nur ein kleiner Teil. Dazu kommt ja noch die Steuer und die Versicherung und der reglemäßige Service. Die vorgeschriebenen Winterreifen dürfen wir natürlich nicht vergessen, und den regelmäßigen TÜV-Besuch auch nicht. Ein Auto ist ein wirtschaftliches Desaster.
Doch hat man kein Auto, so ist man sehr eingeschränkt bei der Auswahl seines Wohnortes und Arbeitsortes/Arbeitsplatzes. Die Öffentlichen, sofern sie überhaupt existieren, sind marode, lausig und unzuverlässig. Wer einen langen Fahrtweg vermeiden will und unabhängig von den Öffentlichen sein möchte, der braucht ein Auto.
Verweigert man sich diesem System und geht nicht arbeiten, dann bekommt man keine Unterstützung mehr und ist auch nicht mehr Krankenversichert. Man kann heute nicht mehr sagen „wozu brauche ich die Anderen? Ich bau mein Essen selbst an!“, denn Grundbesitz kostet Steuern und um Steuern bezahlen zu können, brauchen wir Geld. Man wird gezwungen, bei diesem Spiel mitzumachen, auch wenn die Spielregeln lausig sind.
Als Belohnung für das Mitspielen in diesem Spiel bekommt man dann nach vielen Jahren eine Rente, die einem noch einmal vor Augen führt, wofür man so hart gearbeitet hat. Doch die Rentenkassen werden regelmäßig zweckentfremdet geplündert und die heutige Rente wird durch ein Berechnungssystem so berechnet, dass es zum Leben nicht ausreicht. Selbst großzügige Berechnungen werden von der Inflation zerstört.
Doch auch dafür ist gesorgt: Bürgergeld. Dieses sollen die Rentner ergänzend beantragen, wenn die Rente nicht für den Alltag reicht. Und dank einer grasierenden Inflation reicht die Rente in der Regel nicht aus, um davon leben zu können.
Wenn man im hohen Alter eh auf Bürgergeld-Niveau dahin leben muss und die Arbeit dazu dient, dass man sich ein Auto leisten kann, mit welchem man brav zur Arbeit fährt, wofür geht man dann eigentlich noch arbeiten?
Ich denke ja gerne nach. Das Ergebnis zu diesen Gedanken ist: Arbeit lohnt sich nicht für den Arbeiter, nur für den Staat.